Köln-Blog Nr. 10 – L’Antipasto

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Treffen mit Dr. Cornelia Sommer aus dem Thriller ASKLEPIOS in dem italienischen Restaurant L’Antipasto

Hallo meine Lieben, 

heute ist ein bezaubernder Sommertag, den ich einfach in einer zauberhaften Umgebung verbringen muss. Deshalb flaniere ich durch das Belgische Viertel, eines der angesagtesten Veedel Kölns. Rund um den Brüsseler Platz, das Herz des Viertels, finden sich Boutiquen und Bars, Cafés und Kunst, Restaurants und restaurierte Jugendstilgebäude, die der Gegend ein einzigartiges Flair verleihen. Kein Wunder, dass die Tour Belgique mit ihrem Kunst- und Kulturprogramm jedes Jahr tausende von Besuchern anzieht.

 

Mit Einkaufstüten beladen, schlendere ich über den Asphalt und erspähe das italienische Restaurant L’Antipasto.  Einige Tische und Stühle, die den Fußweg beleben, winken mir einladend zu. Vom Shoppen erschöpft, mache ich Halt. Neben mir erscheint sogleich ein Kellner, der mich mit seinem italienischen Charme besprenkelt.
     „Ähm“, verlegen tripple ich von einem auf den anderen Fuß. „Dürfte ich vielleicht nur einen Cappuccino trinken?“
     „Selbstverständlich“, er strahlt wie die Sonne über Sizilien, „setzen Sie sich. Prego!“ Er verschwindet im Inneren des Restaurants, während ich mich genüsslich auf einem Stuhl lümmle und meine müden Beine ausstrecke. Einen Moment später taucht er wie der Dschinn aus Aladins Lampe wieder auf und erfüllt mir meinen Wunsch. Dazu gibt’s ein Lächeln und noch eine extra Portion italienischen Charme. Ich schmelze dahin. Natürlich wegen der Sonne.

Ich nippe ein paar Mal an dem Getränk und linse über den Tassenrand. Überrascht stelle ich die Tasse ab und kneife die Lider zusammen. Was ist das? Das kann doch nicht wahr sein. Eine Fata Morgana? Cornelia Sommer aus dem Roman ASKLEPIOS eilt zielstrebig auf mich zu. Ebenso wie ich, ist sie mit einer Ladung Einkaufstaschen bewaffnet, aber im Gegensatz zu mir, hat sie den Einkaufsbummel in figurbetontem Bleistiftrock und High Heels überlebt.

„Du bist ja schon da.“ Sie stempelt meine Wangen mit Luftküsschen.
     „Ähm.“ Komplett verwirrt, starre ich sie an. Gut, ich komme hin und wieder etwas verspätet, aber eine Verabredung vergesse ich nie. Außerdem ist sie eine Romanfigur, kann also gar nicht mit mir verabredet sein.
     „Ich sehe schon.“ Die Sonne zaubert einen kastanienbraunen Ton in ihre Hochsteckfrisur. Ihre Diamantohrstecker zwinkern mir verständnisvoll zu. „Du hast wieder einen deiner ganz besonders geistreichen Tage.“
        „Ähm.“
     „Das ist ja ein reizendes Lokal. Hier war ich noch nie. Können wir reingehen?“ Sie stolziert durch die Tür, ohne meine Antwort abzuwarten.

Perplex raffe ich mein Hab und Gut zusammen und folge ihr.
     „Entzückend“, sie lächelt.
     Leider meint sie nicht mich, sondern die Einrichtung – ein Grund, warum ich das L’Antipasto so liebe. Im Gegensatz zum Contemporary Look, der um mich herum wuchert, inspiriert mich dieses Restaurant durch seine Individualität. So sind zum Beispiel die Wände über und über mit Bilderrahmen tapeziert, in denen sich auch die ein oder andere Celebrity tummelt. Schließlich möchten auch diese mit Leidenschaft, Liebe und kulinarischen Kunstwerken verwöhnt werden.

Ich blättre durch die Speisenkarte und überlege, ob mir Gina Lollobrigida mehr Lust auf Pizza oder Sophia Loren mir mehr Appetit auf hausgemachte Pasta macht.
     Als könnte Cornelia meine Gedanken erraten, fragt sie: „Und, weißt du schon, was du möchtest?“
     „Ähm …“
     „Wie wäre es, wenn wir uns die Antipasto Ischia für zwei Personen und eine Pizza Venezia von der Tageskarte teilen?“ Sie beäugt mich über den Rand ihrer silbernen Lesebrille.
     Ich nicke.
     Sie gibt die Bestellung auf, während ich einen unauffälligen Blick unter den Tisch werfe. Sie hat die Stöckelschuhe tatsächlich immer noch an. Normalerweise tausche ich mein bequemes Schuhwerk vor dem Restaurant gegen die Dinger aus, um einen coolen Auftritt hinzulegen, nur um sie unter dem Tisch sofort wieder abzustreifen.

          

Sie neigt den Kopf zur Seite. „Wie ist das eigentlich so als Thriller-Autorin. In deinem Kopf müssen ja fürchterliche Fantasien hausen.“
     Perplex öffne ich den Mund. Was soll ich darauf antworten? Ich entscheide mich, meine Antwort mit dem Laut des Tages anzufangen. „Ähm …“
     „Hast du schon einmal an eine Therapie gedacht?“
     Was? Ich zucke zusammen. In meinem Kopf heult eine Sirene auf und weckt irgendwelche Neuronen. Voller Panik schalten sie meinen Körper auf Fluchtmodus. Ich springe auf und hätte der Bedienung fast die Platte aus der Hand geschlagen.
     Lachend serviert er die verlockenden Antipasti.  Ein Blick auf die Vorspeisenplatte genügt, um den Fluchtmodus lahmzulegen, aber eins verspreche ich euch: Die Polizeipsychologin Tanja Winter werde ich in naher Zukunft sicherlich nicht treffen. Sonst lande ich tatsächlich noch in der Klapsmühle, und das fände ich nun alles andere als bezaubernd.

Einen magischen Tag wünscht euch herzlichst
Charlotte

Hier noch ein kleiner Auszug aus der Speisekarte für alle Neugiersnasen und Schleckermäuler

 

    

Der Blogpost enthält unbezahlte Werbung (Nennung von Restaurants und Romanen)