Treffen mit Susanne Schmidt aus dem Thriller ASKLEPIOS im Wartesaal am Dom

 

 

Hallo ihr Lieben,

ich bin so richtig in Feierlaune, und wer könnte eine bessere Begleitung sein als Susanne aus meinem Thriller ASKLEPIOS? Ihr Motto lautet nämlich Keine Partiii ohne Susiii, und das seit Jahrzehnten. Tja, Kondition ist alles. Mein Durchhaltevermögen hinkt zwar etwas hinterher,  aber heute bei der BOHÈME SAUVAGE COLONIA werde ich die Nacht zelebrieren, als wäre es meine letzte, denn dieses rauschende Fest zu Ehren der Helden vergangener Nächte ist eine Hommage an das Nachtleben der wilden zwanziger Jahre, als noch galt, dass weniger niemals mehr und zu viel lange nicht genug ist.

 

 

In einem langen Abendkleid, das über und über mit Pailletten bestickt und Federn verziert ist, mit Täschchen und Stola aus dem gleichen Material sowie einer großen Straußenfeder als Kopfschmuck – eine Leihgabe der Modedesignerin Michaela Rummer www.michaelarummer.com – dekoriere ich stilvollendet den Eingang zum Wartesaal, während ich auf Susanne warte. Bewundernde Blicke belohnen mich nicht nur wegen des eleganten Outfits, sondern auch, weil ich ohne Mantel bei 7 Grad reglos in der Kälte verharre – festgefroren, obwohl der Gefrierpunkt noch nicht erreicht ist.

 

 

Endlich fliegt Susanne über die Domplatte auf mich zu. „Du siehst umwerfend aus“, zwitschert sie und stempelt meine Wangen mit eiskalten Küsschen.
     „Und du erst mal“, nuschele ich, da ich meinen Mund kaum noch öffnen kann. Ich hoffe, dass der rote Glanzstift die darunterliegenden blauen Lippen überdeckt.

 

 

Die Türen zu den heiligen Hallen des Wartesaals öffnen sich, und ich tauche ein in eine Welt, in der die Luft voll Goldstaub hängt und der Zeitgeist der Zwanziger pulsiert. An den Tischen tummeln sich bereits zahlreiche Gäste. Perlen und Pailletten, Fächer und Federn, Strass und Monokel glitzern, Absinth und Schaumwein strömen.

     Wir werden von einem stilvollen Ober zu unseren Plätzen geleitet und während wir uns noch gegenseitig bewundern, bereits mit Schaumwein verwöhnt.

 

 

„Wo hast du denn das Charlestonkleid aufgetrieben?“
     „Bei Zeitschätze in der Südstadt“, verrät Susanne mir. „Dort bekommt man auch tolle Stylingtipps für die 20er Jahre.“
     „Du siehst wirklich umwerfend aus. Vor allem die Wasserwellen sind echt der Hammer. Ich hätte dich fast nicht wiedererkannt“, gestehe ich.
     „Das will ich hoffen“, lacht Susanne. „Sonst hätten sich die Brandblasen auf meiner Kopfhaut kaum gelohnt.“

 

 

Mit ihren Smoky Eyes wirkt sie absolut verrucht und gar nicht wie die cleane Krankenschwester aus meinem Thriller. „Wie geht es eigentlich Maria“, greife ich meinen Gedanken auf.
     „Meinst du Maria Falconetti, die in den 20er Jahren Jeanne d’Arc gespielt hat?“ Ihr Lächeln wird noch breiter als uns die Vorspeise, eine herzhafte Tomatensuppe, serviert wird.
     „Nein.“ Die Feder auf meinem Kopf wackelt. „Ich meine Maria Kaiser, die Ärztin aus meinem Roman. Du arbeitest doch mit ihr zusammen.“
     „Können wir heute Nacht bitte mal die Arbeit vergessen.“  Susannes Augenbrauen ziehen sich zusammen. Das Stirnband auf ihrer Stirn zuckt erbost.

 

„Ich spreche aber gern über mein Buch“, quengele ich.

     „Pass mal auf, Schätzchen,  mein Job ist heute tabu. Ich möchte einfach das Leben genießen. Cheers.“ Sie prostet mir zu und probiert die Suppe. „Total lecker.“ Die Bemerkung kullert zwischen zwei Löffeln aus ihrem Mund.

     „Absolut. Bin mal gespannt, wie der vegetarische Hauptgang ist.“

     „Ich bin eher mal gespannt, ob der Typ dort hinten tanzen kann.“ Susanne zwinkert einem Mann mit Frack, Fliege und glatten, glänzenden Haaren zu. „Mit dem würde ich gerne mal das Tanzbein schwingen, egal ob zu Charleston, Swing, Tango oder Stepp.“

     „Kannst du etwa die Tänze der 20er?“, wundere ich mich. Ich bin mir sehr sicher, dass ich ihr dieses Talent nicht zugeschrieben habe.

     „Hier gibt’s doch gleich einen Tanzkurs“, erklärt sie und bestaunt die Tortellini,  die auf einem Gemüsebett ruhen.

Zwischen Pasta und Dessert
beschreibt sie mir den Ablauf der
Nacht und das glamouröse  Bühnenprogramm.
Dabei berührt sie hin und wieder ihre Nasenspitze, um
sich für das laufende Gesellschaftsspiel zu erkennen zu geben.

Schließlich zwinkert sie dem glatten Glänzenden zu und wedelt demonstrativ mit ihrer Tanzkarte.
     Der Herr lässt sich nicht zweimal bitten, nimmt seinen attraktiven Freund ins Schlepptau und tänzelt in schwarz-weißen Sinatra-Schuhen an unseren Tisch. „Würden Sie uns die Ehre erweisen, uns in Ihre Tanzkarten einzutragen?“, haucht er gestelzt.
     Bevor ich protestieren kann, hat Susanne sich bereits meine Karte geangelt und an seinen Begleiter gereicht.

Ich seufze innerlich. Durchtanzte Nächte mit schönen Unbekannten stehen nicht auf meiner Agenda. Schließlich bin ich keine Romance-, sondern Thrillerautorin. Ich quäle und morde. Notfalls auch mit dem Arsen-Eisklümpchen, das sich für den Fall der Fälle in einem Mini-Gefrierpack in meinem Abendtäschchen befindet. Bei dem Gedanken kann ich glatt wieder lächeln. Falls der Typ mir zu aufdringlich werden sollte, werde ich ihn todsicher los.

    Wir drängen uns zur Tanzfläche, obwohl dies eigentlich gar nicht nötig ist, denn überall wird parliert, getrunken und getanzt. Das Publikum ist einfach grandios – von zwanzig bis über achtzig, im Geiste vereint durch die wilden Zwanziger.

     So lasse ich mich einfach mitreißen, tanze und trinke an der Absinthbar, spiele Poker und Black Jack, verzocke meine letzten Reichsmark am Roulettetisch und rausche durch die Nacht.

Falls ihr auch in Feierlaune seid, schaut euch mal die Events im Wartesaal an.

Lasst es euch gutgehen und feiert das Leben.

Herzlichst
Charlotte

Der Blogpost enthält unbezahlte Werbung (Nennung von Marken, Restaurants und Events).