Treffen im Restaurant Taco Loco mit Sabine Krüger aus dem Thriller ASKLEPIOS

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Hallo meine Lieben,

„Fiesta, Fiesta Mexicana …“ Der Song geisterte sofort durch meinen Kopf als Sabine mir das Restaurant Taco Loco für unser heutiges Treffen vorgeschlagen hat. Erinnert ihr euch noch an Sabine Krüger aus meinem aktuellen Thriller ASKLEPIOS? Richtig! Sie erledigt Büroarbeiten im Kommissariat und ist bekanntlich etwas langsam.

Gleich beim Eintreten ins Taco Loco werde ich von Salsa-Rhythmen, die durch den einladenden Barbereich schwingen, begrüßt. Ein Cocktailbecher wirbelt durch die Luft und winkt mir voller Freude über die Happy Hour gluckernd zu.  Die dauert hier übrigens nicht nur eine Stunde, sondern einige Stunden, und zwar von 17.00 Uhr bis 20.00 Uhr und von 23.00 Uhr bis 0.00 Uhr.

Gemeinsam mit meiner aufkeimenden Cocktaillaune schlendere ich durch den Restaurantbereich, der mit gemütlichen Holztischen und -stühlen eingerichtet und mit mexikanischen Accessoires dekoriert ist. Bei der sommerlichen Wärme halten sich die meisten Gäste allerdings im geräumigen Außenbereich auf.  Falls ein Regenschauer anrückt, kann dieser im Rubbedidupp mit einer Markise und transparenten Rollos geschützt werden.  So lässt es sich hier bei Wind und Wetter feiern.

An einem der Tische entdecke ich Sabine, eingekeilt zwischen zwei Bücherbergen.
     „Hi, du bist schon da!“ Ich lasse meine Tasche von der Schulter gleiten und pflanze mich auf die Holzbank.
     „Hallo, Charlotte! Magst du auch einen Pina Colada?“ Sie angelt nach einem Bierdeckel, nutzt ihn als Lesezeichen und klappt das Buch zu.
     „Klaro! Hast du schon etwas zum Essen ausgesucht?“
     „Ich konnte mich noch nicht entscheiden. Sieht alles so lecker aus.“ Sie schiebt die Hornbrille mit einem geübten Schubs hoch.
     Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Anscheinend ist Sabine im Privatleben ebenso langsam wie im Job. Ich schlage die Karte auf und stelle fest, dass die Wahl wirklich nicht einfach ist. Die Gerichte sehen fantastisch aus. Die mexikanisch-amerikanische Menükarte lockt mit leckeren Vorspeisen, Tacos, Fajitas, Steaks, Burger, Salaten und – wichtig für mich – mit vielen vegetarischen Optionen, wie Chili con Tofu, Enchilada con Tofu und mehr.

„Was hast du denn da für Bücher?“, frage ich, nachdem meine Wahl auf Fajita vegetariana con Tofu gefallen ist. Ich neige den Kopf zur Seite, um die Buchrücken zu betrachten. „Mexiko, Mexiko, Mexiko“, murmle ich. „Wozu brauchst du denn so viele Bücher über Mexiko?“
     „Ich wandere doch aus. Deshalb wollte ich dich auch hier treffen. Bin total im Mexiko-Fieber.“
     „Wie du wanderst aus?“, frage ich, bevor die freundliche Bedienung unsere Bestellung aufnimmt.
     „Ja, nach Mexiko!“ Sabine strahlt begeistert, als hätte sie ihre Füße bereits ins türkisfarbene, badewarme Meer getunkt.
     „Wieso das denn?“ Meine Augenbrauen hüpfen in die Höhe.
     „Ich muss einfach mal meine Komfortzone verlassen, um meine Persönlichkeit zu entwickeln.“
     „Aber ich kann dir doch alle Persönlichkeitsmerkmale zuschreiben, die du haben möchtest“, protestiere ich. „Schließlich bin ich Autorin.“
     „Das ist aber nicht dasselbe.“ Sabine schüttelt den Kopf. „Ich muss meine eigenen Erfahrungen sammeln.“
     Ich schlage die Hände über dem Kopf zusammen und hätte der aufmerksamen Kellnerin fast einen Teller aus der Hand gefegt. Sabine ignoriert meine Revolte und arrangiert die Bücher auf einem Stapel, um Platz für die Platten mit den üppigen Portionen zu schaffen.
    „Ich will aber keinen neuen Charakter erfinden“, quengele  ich. „Das ist mir zu viel Arbeit.“ Auf den Schrecken bestelle ich mir erst mal einen Kalelileli – einen Shot, den es nur im Taco Loco gibt und der meine Stimmung immer aufhellt.
     „Das kommt nur daher, weil du deine Komfortzone nicht verlassen möchtest.“ Sabine knabbert an einer Käse-Tortilla-Ecke.
     „Wenn ich meine Komfortzone verlassen könnte, um nach Mexiko zu gehen, würde ich das auch sofort machen.“
     „Na, dann komm doch einfach mit.“
     „Warum eigentlich nicht?“ Der Kalelileli zeigt seine Wirkung. „Schreiben kann ich doch auch unter Palmen, oder? Und eins gäbe es dort sicherlich jeden Tag: Fiesta, Fiesta Mexicana!“

 

Herzlichst

Charlotte